Die Jugendberufsagenturen – ein Schritt zur Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit

By | 2. Februar 2017

Berlin hat im Vergleich zu anderen Bundesländern eine besonders hohe Arbeitslosenquote bei den unter 25-Jährigen – und das seit Jahren. Auch bei der Quote junger Menschen unter 25 Jahren ohne Berufsabschluss sind wir an der Spitze mit dabei.

Die Jugendberufsagenturen wurden eingerichtet, um den Übergang von Schule in Ausbildung oder Studium zu erleichtern bzw. überhaupt erst zu ermöglichen. Dabei arbeiten Mitarbeiter der Agentur für Arbeit (Berufsberater, Ausbildungsvermittler), des Jobcenters (v.a. Integrationsfachkräfte) mit Mitarbeitern des Jugendamts und Beratern der beruflichen Schulen vor Ort zusammen. In jedem Bezirk wurde eine solche Agentur eingerichtet.

In meiner schriftlichen Anfrage ging es darum, den Start der Jugendberufsagenturen besser beurteilen zu können: Klappt die Arbeit vor Ort? Wie viele Jugendliche werden über die Agenturen erreicht? Können die Agenturen tatsächlich dabei helfen, mehr Jugendlichen z.B. einen Ausbildungsplatz zu vermitteln?

In der Antwort des Senats wird deutlich, dass der Zahl der erreichten jungen Menschen in der Übergangsphase von Schule zu Beruf deutlich gesteigert werden konnte. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen habe sich bewährt, um u.a. besondere Problemlagen und Hemmnisse beim Übergang von der Schule in den Beruf zu identifizieren.

Es bleibe aber schwierig, die unter 25-Jährigen zu erreichen, die in einer Bedarfsgemeinschaft leben, selbst aber keine Leistungen nach SGB II (Hartz IV) beziehen. Und gerade hier ist eine individuelle und niedrigschwellige Beratung ja besonders wichtig!

Meiner Einschätzung nach scheint es insgesamt dennoch ein erfolgsversprechendes Projekt zu sein. Uns fehlen aber noch detailliertere Informationen, um das Potential genau einschätzen zu können. Aktuell läuft dazu eine ausführliche Evaluation – sobald die Ergebnisse vorliegen kommt das Thema direkt wieder auf meine Tagesordnung.

In Reinickendorf hat die Jugendberufsagentur ihren Sitz übrigens in der Innungsstr. 40, in der Nähe vom S-Bahnhof Eichborndamm.

Meine schriftliche Anfrage und die Antwort des Senats im Wortlaut finden Sie hier.

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