Ende April haben weite Teile der Ärzteschaft an der Charité gestreikt. Sie wollten damit auf die aus ihrer Sicht schlechten Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte an dem Klinikum aufmerksam machen, das mit 18.000 Beschäftigten insgesamt zu den größten Uni-Kliniken Europas gehört. Bei den mehr als 5.000 Ärztinnen und Ärzten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gebe es hingegen zu viele Befristungen, zu viele Überstunden und zu viele Bereitschaftsdienste, die nahezu regelmäßig durchgearbeitet aber schlechter vergütet würden, als die eigentlichen Arbeitszeiten.
Ich wollte das genauer wissen und habe beim Senat nachgefragt. Wie viele Medizinerinnen und Mediziner an der Charité verfügen über befristete Verträge, wie viele Überstunden wurden geleistet und wie werden Rufbereitschaften und Bereitschaftsdienste im vergleich zur regulären Arbeitszeit vergütet. Dabei stellte sich u.a. heraus, dass 97% der Assistenzärztinnen und -ärzte, 63% der Fachärztinnen und -ärzte sowie 15% der Oberärztinnen und -ärzte über einen befristeten Vertrag verfügen.