
Stadtteiltag in Reinickendorf-Ost: Am 2. April war ich im Rahmen meines Stadtteiltages „Fraktion vor Ort“ wieder besonders viel im Kiez unterwegs, um von den Menschen in meinem Wahlkreis zu erfahren, was ihnen auf dem Herzen liegt.
Los ging es am Vormittag mit einem Gespräch mit unserem Sozialstadtrat Uwe Brockhausen sowie Vertreterinnen und Vertretern vom Fixpunkt e.V., der Horizonte gGmbH, der Drogenhilfe Nord und der TeenChallenge, also der Träger, die am Franz-Neumann-Platz und Schäfersee die Sozialarbeit leisten. Es war bereits das dritte Gespräch in dieser Runde, die sich aktiv um die Verbesserung der Situation vor Ort einsetzt. Im Gespräch wurde klar, dass die Aufstockung der Straßensozialarbeit aus Landesmitteln deutlich dazu beiträgt, dass sich die Situation entspannt hat. Wichtig bleibt, die Situation weiter im Blick zu behalten, insbesondere auch, wenn die Baumaschinen endlich anrücken und den Franz-Neumann-Platz sowie die Residenzstraße neugestaltet werden und parallel der letzte Bauabschnitt im Schäferseepark begonnen wird. Hier sind dringend Absprachen unter allen Beteiligten auch hinsichtlich der Situation sowohl Menschen vor Ort als auch der Anwohnenden nötig. Daher haben wir fest vereinbart, uns spätestens im Herbst wieder zusammenzusetzen.
Anschließend habe ich den direkten Austausch mit Ihnen, den Reinickendorferinnen und Reinickendorfern gesucht. Bei meiner Imbiss-Sprechstunde mit Raed Saleh wollte ich von Ihnen wissen, wo der Schuh drückt – der Döner ging dabei natürlich auf mich. Ich habe mich sehr gefreut, dass die Sprechstunde von so vielen Menschen genutzt wurde. Von Beschwerden über Lärmbelästigung, Sorgen um das neue Schwanenpärchen am Breitkopfbecken und Klagen über den Mietmarkt waren viele Themen dabei. Wo ich hoffentlich helfen kann, sind die ersten Mails und Briefe bereits verschickt!
Nach der Sprechstunde hatte ich einen Termin im Wohnheim für wohnungslose Menschen in der Kopenhagener Straße vereinbart. Hier wollte ich mir gemeinsam mit der sozialpolitischen Sprecherin unserer BVV-Fraktion, Karin Hiller-Ewers, vor Ort die Wohnsituation der Bewohner anschauen und von den Mitarbeitenden der Berliner Stadtmission wissen, welche Unterstützung gebraucht wird. Das Wohnheim bietet Platz für 134 Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen ihre Wohnung verloren haben und vom Bezirk im Wohnheim untergebracht wurden. Im Gespräch und bei einem Rundgang konnten wir uns ein gutes Bild von der Situation machen, auch von der ebenfalls im Haus untergebrachten, aber strikt getrennten, Übernachtungsmöglichkeit für obdachlose Menschen im Rahmen der Kältehilfe. Dabei wurde deutlich, dass vor allem Unterstützung beim Umgang mit dem Jobcenter gebraucht wird. Hier werde ich gern unterstützen.
Zum Abschluss des langen Tages habe ich gemeinsam mit der SPD-Reinickendorf-Ost zu einer Führung zum Thema „Reinickendorf-Ost zwischen Verfolgung und Widerstand“ eingeladen. Gemeinsam haben wir bei bestem Wetter mit der Historikerin Trille Schünke-Bettinger von den „Antifaschistinnen aus Anstand“ Orte im Kiez aufgesucht, die mit dem Widerstand gegen die Nationalsozialisten in Verbindung stehen. Gerade die Weiße Stadt ist hier ein Ort von manchmal ungeheuerlichen, manchmal inspirierenden Geschichten von vor allem Frauen, die im Widerstand gegen das NS-Regime manchmal etwas unsichtbar blieben, aber einen umso größeren Anteil daran hatten. Die Führung war bereits die dritte, die Trille Schünke-Bettinger mit uns gemacht hat, denn gerade in der heutigen Zeit ist ein Aufrechterhalten der Erinnerung an die mutigen Widerständlerinnen und Widerständler der NS-Zeit sehr wichtig.