Immer wieder bekommen ich Hinweise von engagierten Bürgerinnen und Bürgern zu besonders vermüllten Ecken in unserem Kiez. Ich hatte daher die Reinickendorfer Bevölkerung aufgerufen mir besonders Müll-belastete Orte zu nennen, damit ich mich bei der Stadtreinigung für eine Lösung einsetzen kann. Im Rahmen dieser Initiative fand am 20. April ein gemeinsamer Kiezspaziergang mit der BSR und einigen Anwohner*innen statt, um uns ein eigenes Bild von der Situation vor Ort zu machen.
Eins wurde dabei schnell deutlich. Eine Unterversorgung mit Mülleimern besteht im Grunde nicht. Oftmals liegt der Müll einfach auf der Straße und dem Gehweg, obwohl eine entsprechende Entsorgungsmöglichkeit keine 100 Meter entfernt liegt.
Aber auch ein zweites Problem fiel uns sofort ins Auge. In jeder Straße gab es Ansammlungen von illegal abgestelltem Sperrmüll. Von Sofatischen über Küchenschränke und Einkaufswagen bis hin zu ganzen Couchgarnituren war alles dabei. Die BSR hat sich die entsprechenden Standorte direkt notiert und den Abtransport veranlasst.
Nichtsdestotrotz müssen für beide Probleme Lösungsstrategien entwickelt werden. Das achtlose Wegschmeißen des eigenen Mülls oder das nächtliche Abladen von Sperrmüll auf öffentlichem Straßenland sollten wir als Gesellschaft nicht akzeptieren.
Ein erster wichtiger Schritt dabei ist die Schaffung sogenannter Waste-Watcher (nach Wiener Vorbild) beim Ordnungsamt. Diese Mitarbeiter sollen sich schwerpunktmäßig auf die Abfallbekämpfung konzentrieren und Umweltsünder im besten Fall gleich ermitteln. Dafür hat die Regierungskoalition die nötigen Voraussetzungen im Haushalt geschaffen. Darüber hinaus müssen aber auch weitere Wege gefunden werden, um die Gesellschaft weiter für dieses Thema zu sensibilisieren. Ich könnte mir vorstellen, dass so etwas über entsprechende Kampagnen und stärkere Präventionsarbeit in Schulen/Kitas zu leisten ist.
Abschließend bleibt zu sagen, dass ich mich sehr gefreut habe, dass die BSR sich die Zeit genommen hat, um sich mit mir persönlich die Lage im Kiez anzusehen. Leider muss man festhalten, dass die Berliner Stadtreinigung auch aufgrund örtlicher Gegebenheiten oft an ihre Grenzen stößt. Es gibt jedoch auch erfreuliches zu berichten. Die BSR hat versprochen einige Standorte mit zusätzlichen Mülleimern auszustatten. Testweise werden jetzt einige Körbe – z.B. in der Winter- und Hausotterstraße – aufgehängt. Immerhin ein kleiner Erfolg für die Sauberkeit in Reinickendorf-Ost!
Ich werde auch weiterhin an dem Thema dran bleiben und stehe bereits in Abstimmungen für einen Nachfolgetermin bei der BSR.