Neues vom Kampf gegen „Stinkmühlen“

By | 14. September 2023

Seit Jahren beschweren sich immer wieder Anwohnerinnen und Anwohner des Industriegebiets in der Flottenstraße bei mir und dem Senat über die starken Gerüche, die von einigen der Industrieanlagen ausgehen. Insbesondere der immer wiederkehrende Müllgeruch wird von vielen – zu recht – als störend wahrgenommen.

Um hier endlich eine verlässliche Faktenlage zu erhalten, haben mein Team und ich Geruchsprotokolle verteilt und zusätzlich den Senat aufgefordert, ein Geruchsgutachten zu erstellen. Dieses Gutachten hat schließlich festgestellt, dass die wahrgenommenen Belastungen in Reinickendorf-Ost die zulässigen Grenzwerte überschreiten. Deshalb habe ich den Senat gebeten, nunmehr die Hauptverursacher MPS, Cargill und Westhoff sowie die anderen Emittenten zu Verbesserungen zu drängen. Daraufhin hat der Senat bereits im Dezember 2022 die drei Unternehmen verpflichtet, Geruchsminderungskonzepte vorzulegen und erste Maßnahmen zur Verbesserung der Situation zu ergreifen.

Dennoch habe ich Mitte des Jahres wieder verstärkt Beschwerden über den Müllgeruch erhalten. Ich habe deshalb beim Senat nachgehakt. Dieser teilte mir mit, dass zum Beispiel ein kurzzeitiger Defekt in der Anlage der MPS für verstärkten Geruch am Pfingstwochenende gesorgt haben könnte. Außerdem könne es sein, dass die Aktivkohlefilter der MPS nicht mehr ganz einwandfrei gearbeitet haben. Diese wurden schließlich turnusmäßig am 27. Juni ausgetauscht. Seitdem lägen keine Beschwerden über die Geruchsbelastung vor.

Auch wenn es keine offiziellen Beschwerden gab, ist der Müllgeruch insbesondere durch die MPS-Anlage noch immer spürbar. Deshalb prüft der Senat aktuell, welche Maßnahmen er noch von MPS fordern kann, damit die Gerüche weiter reduziert werden. Dazu gehört beispielsweise die Idee, dass nur noch frischer Müll angenommen werden darf, da dieser weniger geruchsintensiv ist als Müll, der schon länger liegt.

Allerdings schreibt der Senat auch, dass eine vollständige Geruchsfreiheit nicht möglich ist. Dennoch würde er mit Unterstütztung der Umweltämter in Pankow und Reinickendorf weiter routinemäßige Begehungen durchführen, um ggf. selbst aktiv werden zu können. Ich hoffe, dass sich dadurch die Situation weiter verbessert und bleibe weiter für Sie am Thema dran!

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