Die mangelhafte Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der S1 ist nach wie vor ein großes Problem, dem ich mit regelmäßigen Schriftlichen Anfragen auf der Spur bleibe. Und siehe da: Meine neuste Schriftliche Anfrage bestätigt den Trend leider weiter und macht deutlich, dass die Wahrnehmung der vielen Betroffenen eben kein Bauchgefühl ist: Die Zahlen zeigen deutlich, dass die S-Bahn-Linie 1 noch unverlässlicher geworden ist. Schon jetzt im ersten Halbjahr sind mehr als 10.000 Fahrten betroffen – und damit 2000 mehr als im gesamten Vorjahr, die verkehrsvertragliche Pünktlichkeit ist auf der Linie S1 auf einen Tiefstand von 93,5% gesunken. Da hilft auch nicht der Verweis der S-Bahn, dass auf der S1 nun längere Züge eingesetzt werden – zu oft fährt eben gar kein Zug. Selbst der Senat bezeichnet die Situation als nicht zufriedenstellend. Und wir Fahrgäste müssen diese Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit ausbaden, wenn wir aufgrund von Teil- oder Komplettausfällen wieder im wahrsten Sinne des Wortes auf irgendeinem Bahnhof j.w.d. stehen gelassen werden.
Zu allem Überfluss ist auch die als Entlastung angekündigte S85 leider keine verlässliche Alternative geworden, denn auch die S85 glänzt in den drei Monaten seit Inbetriebnahme schon durch 1.300 Teil- bzw. Komplettausfälle. Der Senat schreibt selbst: „Die Pünktlichkeit befindet sich im S-Bahn-System insgesamt weiterhin auf unbefriedigendem Niveau und ist seit dem Jahr 2021 kontinuierlich gesunken“. Eine alleinige Feststellung reicht aber nicht, ich erwarte, dass hier endlich Konsequenzen gezogen werden, um die Verlässlichkeit der S-Bahn wieder zu erhöhen, denn so ist das Angebot leider nicht zufriedenstellend. Die S-Bahn muss pünktlich und zuverlässig fahren, damit sie eine Alternative ist!
Die vollständige Schriftliche Anfrage als Drs. 19/19593 mit Antwort vom 15. Juli 2024 finden Sie hier [externer Link]
Die Morgenpost [externer link | Paywall] und die Märkische Oderzeitung [externer link | Paywall] haben meine Anfrage auch in ihre Berichterstattung aufgenommen.